Grüne Florstadt und BUND Florstadt-Reichelsheim informieren digital

Großes Interesse fand der erste digitale Vortrag der GRÜNEN Florstadt zur Sinnhaftigkeit privater Photovoltaikanlagen. Referent war der Photovoltaikexperte und das Münzenberger „Urgestein“ Diethardt Stamm. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Florstädterin Ina Neher, einer Expertin für regenerative Energien. Mit knapp 60 eingeloggten Teilnehmern waren die Organisatorinnen Dr. Monika Rhein (Bund Umwelt- und Naturschutz) und Gudrun Neher (Fraktionssprecherin der Grünen in Florstadt) sehr zufrieden. Die Mehrzahl der Teilnehmer kam aus Florstadt, viele weitere aber auch aus dem ganzen Wetteraukreis.

Diethardt Stamm beschrieb anschaulich die Notwendigkeit auf regenerative Energieformen umzusteigen. Der Anteil der regenerativen Stromproduktion sei inzwischen auf rund 50% angestiegen; die Photovoltaik habe daran einen Anteil von rund 20%. Bemerkenswert seien hierbei die in den letzten 10 Jahren deutlich gesunkenen Kosten bei der Photovoltaik.

Aktuell kommen bei der Photovoltaik pro Jahr 3 Gigawatt hinzu. Bei den Wunschszenarien für eine zukünftig ausschließlich regenerative Energieversorgung werde die PV mit 25% der Gesamtleistung eingerechnet. Um das zu erreichen müsste der PV-Zuwachs ab sofort bei 16 Gigawatt pro Jahr liegen. Die PV-Anlage auf dem Hausdach ist dann ein Teil eines energetischen Netzwerks, bei dem möglichst viele Hausbesitzer mitmachen müssen.

Aktuell sind noch einige gesetzliche Grundlagen in der Diskussion und hemmen die Bereitschaft vieler Bürger*innen. Trotzdem gelang es dem Vortrag, Grundlagen zu schaffen für geplante neue PV-Anlagen. Mit einem kleinen Rechenbeispiel wurde dargelegt, dass sich heute trotz geringerer Einspeiseerlöse neue Anlagen bereits nach 8 bis 9 Jahren amortisieren können. Dabei ist die Eigenstromnutzung von herausragender Bedeutung.

Im Anschluss wurden auch noch sogenannte Balkon-PV-Anlagen vorgestellt, die auch in Mietwohnungen zum Einsatz kommen können. Außerdem ging es um Insellösungen, z. B. für eine Gartenhütte. Solche Insellösungen sind auch gute Beiträge für Landstriche ohne Stromversorgung in der Dritten Welt. Diethardt Stamm stellte hier zum Abschluss ein Kooperationsprojekt mit Äthiopien vor, wo mit gespendeten Kleinstanlagen eine Schule mit Licht versorgt wird, Radio gehört oder ein Handy aufgeladen werden kann.

Ina Neher moderierte die digitale Veranstaltung de rGrünen in Florstadt

Nach dem Vortrag von Diethardt Stamm hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen. Im digitalen Chat ging das sowohl durch Wortmeldungen wie auch durch schriftliche Fragen, die in der Praxis bereits parallel zum Vortrag gestellt wurden. So konnten Fragen zu Flachdächern, zu Altanlagen, zu den momentanen Anschaffungskosten sowie zur Inbetriebnahme sachkundig vom Referenten und der Moderatorin beantwortet werden. Die Teilnehmer werden in den kommenden Tagen noch mit gewünschten Informationen versorgt. Außerdem erhalten sie das Angebot einer persönlichen Beratung, das bereits einige angefragt haben.

Die Organisatoren aus Florstadt werden sicherlich auch in Zukunft diese digitalen Möglichkeiten aufgreifen, um über Themen, die vielen Mitbürgern unter den Nägeln brennen, zu informieren und sachlich zu diskutieren. Die erste Erfahrung hat gezeigt, dass man auf diesem Wege viele Mitbürger*innen erreichen kann.